Heute ist der Tag auf den wir alle hinarbeitet haben. Der Tag den wir seit Wochen herbeisehnen, der Tag der Entscheidung. Wir haben einen der längsten und intensivsten Wahlkämpfe geführt, so dass die Ermüdungserscheinungen schon in den letzten Tagen nicht mehr zu übersehen waren.
Heute ist noch ein letzter Großkampftag: Wir holen unsere Plakte der Zentralplaktierung rein, alle 600 Stück in 6-7 Stunden. Das heisst, es ist noch nicht mal Zeit ein Resumee über Wahlkampf in Unkenntnis des Ergebnis zu ziehen. Allerdings hab ich heute Nacht wohl ein solches "gefühltes" Ergebnis geträumt: Wir gewinnen die Wahl mit 38%. Wie kann man mit 38% gewinnen, fragte ich mich... Die Antwort: die CDU hat nur 30% bekommen. Tja, Träume sind Schäume, aber die 30% könnten zumindest für unseren Wahlkreis zutreffen. Heute Abend sind wir schlauer und dann hoffentlich ziemlich schnell betrunken, damit wir das ganze Koalitionsgeschwätz nicht mitbekommen!
Sonntag, September 18, 2005
Mittwoch, Juli 27, 2005
Worum gehts eigentlich, Teil 1
Es geht darum diesen Wahlkreis 19 "Hamburg-Mitte" zu gewinnen! Das ist die einfache Antwort, wie das geht, ist schwierigere. Jeder hat seine eigene Strategie, dieses Büro wohl eine aussergewöhnliche, aber offensichtlich erfolgreiche. Wir sind in den letzten Wochen bei election.de von "schlüpfer-rosa" auf sicheres SPD-rot gerutscht und damit einer der 14 sicheren SPD-Wahlkreise bundesweit.
Der Unterschied wird vor allem durch die Organisation in Friedenszeiten und im Wahlkampf deutlich:
Eigentlich wird das Büro von 12-15 Mitarbeitern, alle Studenten, Schüler oder gerade fertig gewordenen Absolventen geschmissen. Jeder hat eine Büroschicht, einmal die Woche, einen halben Tag. Dazu kommen diverse Praktikanten, die alle mehr oder minder gut bespaßt werden. Inhaltlich macht dieses Büro wenig Sinn, denn mit einem solchen Trupp ist konzentrierte und effektive Arbeit faktisch nicht möglich. Deshalb passiert diese Arbeit auch im Berliner Büro, mit einem unverschämt gutaussehenden und strebsamen Bürochef und einigen sehr gut eingearbeiteten Praktikanten. Der Sinn der Wahlkreisorganisation besteht aus zwei Zielen oder Prinzipien. Zum einen sind die jungen Leute hier im Wahlkreisbüro der direkte Kontakt in die Distrikte und deren Juso-Gruppen, mit der Infrastruktur des Büros werden Mehrheiten organisiert oder gekippt. Was, wie mir gesagt wurde, der einzige politische Inhalt der Realos ist: Mehrheiten hier, Mehrheiten dort. Dieses Büro, im Parteijagon der 3.Stock, ist der Kern der Hamburger Realos. Bei Licht betrachtet ist es nicht ganz abwegig, Mehrheiten sind notwenig, um Politik zu machen. Möglichkeiten nur zu diskutieren und am besten bis ins kleinste Details, um doch noch ein paar Diskrepanzen zu finden ist keine Politik sondern einfach nur albern. (Wie das konkret aussieht, wird im nächsten Artikel "Erfahrungen, die ich niemals machen wollte" beschrieben.) Das andere Ziel hat sich seit der Ankündigung von Neuwahlen bestens bewährt: Wahlkampf aus dem Stand. Innerhalb von einem Tag war die erste Wahlkampfsitzung inszeniert, in der ersten Wochen wurden 3 Wahlkampfauftakte zelebriert, nach vier Wochen sind 2000 Stellschilder im ganzen Kreis draussen, ein Junges Team von gut 80 Leuten ist organisiert und der ganze dritte Stock im Kurt-Schumacher-Haus, der SPD-Zentrale läuft auf Hochtouren. Im Büro der CDU-Gegnerin Blumenthal geht in dieser Zeit eine Praktikantin ans Telefon, weil die gute Dame erst mal drei Wochen Urlaub einlegt. Neben der Organisation ist die Startegie eigentlich ziemlich simpel: Johannes will jede Stimme links von der CDU, und zwar ausschließlich die Erststimme. Er ist nicht auf der Landesliste abgesichert, also entweder wählen ihn die Menschen in seinem Wahlkreis oder eben nicht. Ziel muss es dementsprechend sein, zunächst die Genossen zu mobilisieren und dann jeden einzelnen Bürger zu erreichen und zwar persönlich. Kleingärtner, Türken, Schwule und Lesben, Semnioren, Gewerkschaftler und Bundies: alles Zielgruppen, die bespaßt werden wollen, damit sie zumindest ihre Erststimme für Johannes hergeben. Dies passiert vor allem über Infostände, Morgenröten und Präsenz auf Stadtteil-Festen, aber auch über Nachbarschaftstreffen, Postwurfsendungen, Plakatierung und die Presse.
Der Unterschied wird vor allem durch die Organisation in Friedenszeiten und im Wahlkampf deutlich:
Eigentlich wird das Büro von 12-15 Mitarbeitern, alle Studenten, Schüler oder gerade fertig gewordenen Absolventen geschmissen. Jeder hat eine Büroschicht, einmal die Woche, einen halben Tag. Dazu kommen diverse Praktikanten, die alle mehr oder minder gut bespaßt werden. Inhaltlich macht dieses Büro wenig Sinn, denn mit einem solchen Trupp ist konzentrierte und effektive Arbeit faktisch nicht möglich. Deshalb passiert diese Arbeit auch im Berliner Büro, mit einem unverschämt gutaussehenden und strebsamen Bürochef und einigen sehr gut eingearbeiteten Praktikanten. Der Sinn der Wahlkreisorganisation besteht aus zwei Zielen oder Prinzipien. Zum einen sind die jungen Leute hier im Wahlkreisbüro der direkte Kontakt in die Distrikte und deren Juso-Gruppen, mit der Infrastruktur des Büros werden Mehrheiten organisiert oder gekippt. Was, wie mir gesagt wurde, der einzige politische Inhalt der Realos ist: Mehrheiten hier, Mehrheiten dort. Dieses Büro, im Parteijagon der 3.Stock, ist der Kern der Hamburger Realos. Bei Licht betrachtet ist es nicht ganz abwegig, Mehrheiten sind notwenig, um Politik zu machen. Möglichkeiten nur zu diskutieren und am besten bis ins kleinste Details, um doch noch ein paar Diskrepanzen zu finden ist keine Politik sondern einfach nur albern. (Wie das konkret aussieht, wird im nächsten Artikel "Erfahrungen, die ich niemals machen wollte" beschrieben.) Das andere Ziel hat sich seit der Ankündigung von Neuwahlen bestens bewährt: Wahlkampf aus dem Stand. Innerhalb von einem Tag war die erste Wahlkampfsitzung inszeniert, in der ersten Wochen wurden 3 Wahlkampfauftakte zelebriert, nach vier Wochen sind 2000 Stellschilder im ganzen Kreis draussen, ein Junges Team von gut 80 Leuten ist organisiert und der ganze dritte Stock im Kurt-Schumacher-Haus, der SPD-Zentrale läuft auf Hochtouren. Im Büro der CDU-Gegnerin Blumenthal geht in dieser Zeit eine Praktikantin ans Telefon, weil die gute Dame erst mal drei Wochen Urlaub einlegt. Neben der Organisation ist die Startegie eigentlich ziemlich simpel: Johannes will jede Stimme links von der CDU, und zwar ausschließlich die Erststimme. Er ist nicht auf der Landesliste abgesichert, also entweder wählen ihn die Menschen in seinem Wahlkreis oder eben nicht. Ziel muss es dementsprechend sein, zunächst die Genossen zu mobilisieren und dann jeden einzelnen Bürger zu erreichen und zwar persönlich. Kleingärtner, Türken, Schwule und Lesben, Semnioren, Gewerkschaftler und Bundies: alles Zielgruppen, die bespaßt werden wollen, damit sie zumindest ihre Erststimme für Johannes hergeben. Dies passiert vor allem über Infostände, Morgenröten und Präsenz auf Stadtteil-Festen, aber auch über Nachbarschaftstreffen, Postwurfsendungen, Plakatierung und die Presse.
Wie fühlt sich Wahlkampf eigentlich an? - Vorwort....
Wahlkampf kommt von kämpfen, das ist relativ einleuchtend. Aber was steckt dahinter? Wie überall: Menschen. Politik wird immer von Menschen gemacht. Sie werden in den Medien erwähnt, hochgejubelt, niedergeschrieben, unnahbar gemacht, wichtig und unwichtig dargestellt. Aber sie bleiben meistens Menschen, sie haben ihre Stärken und Schwächen und wenn man sie genauer kennenlernt, sind sie wie du und ich. Praktisch meint dieses theoretische Gesülze über Menschen, dass überall nur mit Wasser gekocht wird. Es kommt nur darauf an, wie man das Wasser verkauft. Lange Rede kurzer Sinn, das Gefühl sagt mir, man (oder auch nur ich) hat schnell das Gefühl es wird große Politik gemacht, Politiker sind unnahbare Menschen und die sind uns irgendwie überlegen. Dieses Gefühl stimmt definitv nicht, wenn man hier in diesem Wahlkreis arbeitet. Das mag auch daran liegen, dass dieses Büro eine Ausnahme ist, aber in der Staatskanzlei Dresden habe ich das selbe Fazit gezogen.
Nun ist es an der Zeit, dieses Büro und den Wahlkampf mal vorzustellen, dies soll aber in einem gesonderten Artikel passieren, damit nicht alle (?) meine komischen unkokreten Überlegungen lesen müssen.
Nun ist es an der Zeit, dieses Büro und den Wahlkampf mal vorzustellen, dies soll aber in einem gesonderten Artikel passieren, damit nicht alle (?) meine komischen unkokreten Überlegungen lesen müssen.
Donnerstag, Juli 21, 2005
Immer noch im Kuschu
Nun ist wieder ein Schritt gen Neuwahlen getan. Wie es sich für anständige SPD-Mitglieder gehört, haben wir uns (nachdem zwei von den momentan acht Praktikanten den Fernseher wieder zum Laufen gebracht haben) Köhlers Fernsehansprache angeschaut. Richtig stilvoll: Mit Wein aus Plastikbechern und kalter Pizza. Da soll noch mal einer über maßlose Politiker schimpfen. Eigentlich soll es jetzt noch aufn Kiez gehen, aber so richtig Lust hat nur noch S., immer in Party-Stimmung! Die Woche war hart, es geht langsam auf die heisse Phase zu, es sind noch zu viele Lücken im Terminkalender, die Distrikte wehren sich noch ein bissl, viele sind noch im Urlaub. Was auch verständlich ist, bei dem sehr besch... Wetter hier. An Plakatieren ist nicht mal zu denken, die Plakate rutschen einfach wieder runter bei dem Dauerregen. Eigentlich ein bisschen viele Hindernisse. Dafür sind neue Plakate da, die neuen Praktikanten scheinen alle ganz kompetent zu sein und wir müssen nicht wieder alles einsammeln, weil Köhler nein gesagt hat. Wollen wir nur hoffen, dass das BVerfG schnell entscheidet. Und vor allem FÜR Wahlen.
Noch ein paar Touri-Tipps für HH:
Auch wenn es alle machen, eine Barkassenfahrt/ Hafenrundfahrt lohnt sich echt. Wenn auch nicht mehr so intensiv wie früher, aber der Hafen ist immer noch das Herz von Hamburg.
Der Michel: Von außen so unspektakulär, dass man sich fragt wieso er ein Wahrszeichen von HH geworden ist, von innen wirklich wunderschön. Eine sehr protestantische Kirche, die ihren Reichtum schon zeigt, aber nicht protzt.
Ansonsten Reeperbahn --> Kiez! :-))
So, jetzt werde ich mich weiter betrinken, denn zwei Sachen kann nicht vermeiden in Hamburg: Arm werden wie ne Kirchenmaus und Mitglied bei den anoymen Alkoholikern...
Noch ein paar Touri-Tipps für HH:
Auch wenn es alle machen, eine Barkassenfahrt/ Hafenrundfahrt lohnt sich echt. Wenn auch nicht mehr so intensiv wie früher, aber der Hafen ist immer noch das Herz von Hamburg.
Der Michel: Von außen so unspektakulär, dass man sich fragt wieso er ein Wahrszeichen von HH geworden ist, von innen wirklich wunderschön. Eine sehr protestantische Kirche, die ihren Reichtum schon zeigt, aber nicht protzt.
Ansonsten Reeperbahn --> Kiez! :-))
So, jetzt werde ich mich weiter betrinken, denn zwei Sachen kann nicht vermeiden in Hamburg: Arm werden wie ne Kirchenmaus und Mitglied bei den anoymen Alkoholikern...
Montag, Juli 18, 2005
Auftakt über Auftakt
Nun hab ichs immerhin geschafft meinen letzten Artikel online zu stellen (Stress..., komische Computerprobleme..., Vergesslichkeit). Ist nicht mehr ganz so aktuell, aber dafür gibt’s nun die Fortsetzung.
Die Spargelfahrt war schon klasse, soviel Prominenz auf einmal sieht man nicht so oft. Und dann auch ein Foto mit fast jedem Kabinettsmitglied (nur Ullalla war nicht so beliebt). Einen kleinen Ausrutscher, im wahrsten Sinne des Wortes, gabs dann auch noch. Sonja hat einen ungewollten Kniefall (nasses Deck, Pomps mit Ledersohle) vor dem Kanzler hingelegt. Nach einigen kleinen Reden (Münte: „Es gibt zwei Sachen zu sagen: Die Welt dreht sich. Und die Seeheimer machen ihre Spargelfahrt.“), ein paar Bussis für die Spargelkönigin und gabs dann endlich was zu futtern. Neben ein bisschen Aushelfen haben wir uns gut getan am Wein, von dem es am nächsten Tag einen mächtigen Kater gab, am leckeren Spargel, der uns während oben genannter Fototermine einfach abgeräumt wurde, und fuhren geschätzte sieben Runden auf dem Wannsee. Anschließend wurde die Party in Johannes Wohnung fortgesetzt, die zwischenzeitlich eher einer Jugendherberge als einer angemessenen Abgeordnetenwohnung ähnelte. Etwa 15 Leute hatten es sich auf Luftmatratzen, Isomatten oder dem nackten Boden eingerichtet. Ich hatte (glücklicherweise) keinen Schlafsack, so dass ich einen der drei Plätze im einzigen Gästebett ergatterte. Nachdem wir mit der „Internationalen“ eingeschlafen sind, begann der Morgen mit einem lautstarken „Auferstanden aus Ruinen....“. Passte sehr gut zu unserer Verfassung....
Nach der Spargelfahrt begann dann langsam der Wahlkampf. Zunächst standen erst mal allerhand Parteiveranstaltungen an. Auf der Wahlkreiskonferenz wurde Johannes zum Direktkandidaten für den Wahlkreis 19, Hamburg-Mitte aufgestellt.
Es folgte der Landesparteitag und unser offizieller Wahlkampfauftakt.
Letzte Woche haben wir 500 Stellschilder im Kreis Mitte aufgestellt. Das heisst 500 Plakate einweichen, 500 Plakate kleben, 500 Stellschilder markieren und 500 Stellschilder strategisch günstig positionieren und über zwei Monate nun 600 Schilder pflegen. Und ist allein die Zentralplakatierung unseres Büros. Zusätzlich kommt noch die Plakatierung der Landesorganisation und der sieben Distrikte im Wahlkreis. Es sind also etwa 2000 Stellschilder draußen. Und das ist erst der Anfang.....
Die Spargelfahrt war schon klasse, soviel Prominenz auf einmal sieht man nicht so oft. Und dann auch ein Foto mit fast jedem Kabinettsmitglied (nur Ullalla war nicht so beliebt). Einen kleinen Ausrutscher, im wahrsten Sinne des Wortes, gabs dann auch noch. Sonja hat einen ungewollten Kniefall (nasses Deck, Pomps mit Ledersohle) vor dem Kanzler hingelegt. Nach einigen kleinen Reden (Münte: „Es gibt zwei Sachen zu sagen: Die Welt dreht sich. Und die Seeheimer machen ihre Spargelfahrt.“), ein paar Bussis für die Spargelkönigin und gabs dann endlich was zu futtern. Neben ein bisschen Aushelfen haben wir uns gut getan am Wein, von dem es am nächsten Tag einen mächtigen Kater gab, am leckeren Spargel, der uns während oben genannter Fototermine einfach abgeräumt wurde, und fuhren geschätzte sieben Runden auf dem Wannsee. Anschließend wurde die Party in Johannes Wohnung fortgesetzt, die zwischenzeitlich eher einer Jugendherberge als einer angemessenen Abgeordnetenwohnung ähnelte. Etwa 15 Leute hatten es sich auf Luftmatratzen, Isomatten oder dem nackten Boden eingerichtet. Ich hatte (glücklicherweise) keinen Schlafsack, so dass ich einen der drei Plätze im einzigen Gästebett ergatterte. Nachdem wir mit der „Internationalen“ eingeschlafen sind, begann der Morgen mit einem lautstarken „Auferstanden aus Ruinen....“. Passte sehr gut zu unserer Verfassung....
Nach der Spargelfahrt begann dann langsam der Wahlkampf. Zunächst standen erst mal allerhand Parteiveranstaltungen an. Auf der Wahlkreiskonferenz wurde Johannes zum Direktkandidaten für den Wahlkreis 19, Hamburg-Mitte aufgestellt.
Es folgte der Landesparteitag und unser offizieller Wahlkampfauftakt.
Letzte Woche haben wir 500 Stellschilder im Kreis Mitte aufgestellt. Das heisst 500 Plakate einweichen, 500 Plakate kleben, 500 Stellschilder markieren und 500 Stellschilder strategisch günstig positionieren und über zwei Monate nun 600 Schilder pflegen. Und ist allein die Zentralplakatierung unseres Büros. Zusätzlich kommt noch die Plakatierung der Landesorganisation und der sieben Distrikte im Wahlkreis. Es sind also etwa 2000 Stellschilder draußen. Und das ist erst der Anfang.....
Mittwoch, Juni 29, 2005
Wie Arsch auf Eimer
Bananenrepublik! Saftladen!
Was für passende Namen und ich habe sie diesem Bloc in völliger Unkenntnis des heutigen Zustand der Republik gegeben.
Seit dem 22.Mai passt dieser Name, wie „Arsch auf Eimer“, wie ein Lehrer mal zu sagen pflegte.
Deutschland ist im Wahlkampf und ich mitten drin. Wer mir das vor vier Wochen gesagt hätte, den hätte ich ausgelacht und für verrückt erklärt.
Aber fangen wir von vorne an, ganz harmlos.
Anfang Mai habe ich begonnen im Rahmen meines Praktika-Urlaubsemesters in Hamburg für einen Abgeordneten zu arbeiten. Der Anfang gestaltete sich als etwas langweiliges, weil nicht viel zu tun, Büropraktikum. Hier mal was recherchieren, da mal was auswerten, mal Kaffeekochen und Kopieren. Fast schon wie ein Klischeepraktikum.
Und dann saß ich am 22. Mai vor dem Fernseher (meiner Mitbewohnerin, die so gut wie nie z Hause ist) und diskutierte am Telefon heftig mit meinem Vater, wie schwarz (-gelb) die Republik nun wird. Wir freuten uns über den Coup des Kanzlers und hatten gleichzeitig ähnliche Befürchtungen, die der Spiegel am nächsten Tag mit den Worten „Selbstmord aus der Angst vor dem Tod“ so viel schöner zusammenfasste. Welche Auswirkungen diese Entscheidung für mein eigenes Leben haben wird, konnte ich nicht mal erahnen. Zunächst ging es am Montagmorgen erst mal wieder ins Büro, mit bösen Vorahnungen über eine niedergedrückte und depressive Stimmung.
Nichts dergleichen: Johannes war nicht zu übertreffen an Optimismus und guter Laune. „Jetzt ist Wahlkampf“. Und damit das auch gleich die ganze Welt erfährt waren sofort zwei Kamerateams des öffentlich-rechtlichen Fernsehens im Büro und die Bürobesprechung wurde kurzerhand zur ersten Wahlkampfsitzung umfunktioniert. Als Trockenübung haben wir schon mal das Büro mit dem Konterfei unseres Chefs plakatiert.
Bis heute ist der Wahlkampf so richtig angelaufen, was man daran merkt, dass es schon 01.18h ist, weil ich eindeutig zu viel Kaffee getrunken habe. Und das will was heißen, bei einem durchschnittlichen Konsum von 4-6 Bechern pro Tag. Allerdings hat es auch unbestreitbare Vorteile, unter anderem den, dass ich endlich mal dazu komme, meinen Bloc richtig zu beginnen, bei diesem Namen!!
Nachteile hat es eindeutig, weil ich morgen früh nach Berlin zur Spargelfahrt der Seeheimer fahre, noch immer nicht weiß was ich anziehen soll und keine Lust habe, dem Kanzler mit fetten Augenringen zu begegnen. Ebenso wenig wie der anderen Hälfte des Kabinetts. Aber davon später mehr. Nun erst mal versuchsweise Gute Nacht.
Was für passende Namen und ich habe sie diesem Bloc in völliger Unkenntnis des heutigen Zustand der Republik gegeben.
Seit dem 22.Mai passt dieser Name, wie „Arsch auf Eimer“, wie ein Lehrer mal zu sagen pflegte.
Deutschland ist im Wahlkampf und ich mitten drin. Wer mir das vor vier Wochen gesagt hätte, den hätte ich ausgelacht und für verrückt erklärt.
Aber fangen wir von vorne an, ganz harmlos.
Anfang Mai habe ich begonnen im Rahmen meines Praktika-Urlaubsemesters in Hamburg für einen Abgeordneten zu arbeiten. Der Anfang gestaltete sich als etwas langweiliges, weil nicht viel zu tun, Büropraktikum. Hier mal was recherchieren, da mal was auswerten, mal Kaffeekochen und Kopieren. Fast schon wie ein Klischeepraktikum.
Und dann saß ich am 22. Mai vor dem Fernseher (meiner Mitbewohnerin, die so gut wie nie z Hause ist) und diskutierte am Telefon heftig mit meinem Vater, wie schwarz (-gelb) die Republik nun wird. Wir freuten uns über den Coup des Kanzlers und hatten gleichzeitig ähnliche Befürchtungen, die der Spiegel am nächsten Tag mit den Worten „Selbstmord aus der Angst vor dem Tod“ so viel schöner zusammenfasste. Welche Auswirkungen diese Entscheidung für mein eigenes Leben haben wird, konnte ich nicht mal erahnen. Zunächst ging es am Montagmorgen erst mal wieder ins Büro, mit bösen Vorahnungen über eine niedergedrückte und depressive Stimmung.
Nichts dergleichen: Johannes war nicht zu übertreffen an Optimismus und guter Laune. „Jetzt ist Wahlkampf“. Und damit das auch gleich die ganze Welt erfährt waren sofort zwei Kamerateams des öffentlich-rechtlichen Fernsehens im Büro und die Bürobesprechung wurde kurzerhand zur ersten Wahlkampfsitzung umfunktioniert. Als Trockenübung haben wir schon mal das Büro mit dem Konterfei unseres Chefs plakatiert.
Bis heute ist der Wahlkampf so richtig angelaufen, was man daran merkt, dass es schon 01.18h ist, weil ich eindeutig zu viel Kaffee getrunken habe. Und das will was heißen, bei einem durchschnittlichen Konsum von 4-6 Bechern pro Tag. Allerdings hat es auch unbestreitbare Vorteile, unter anderem den, dass ich endlich mal dazu komme, meinen Bloc richtig zu beginnen, bei diesem Namen!!
Nachteile hat es eindeutig, weil ich morgen früh nach Berlin zur Spargelfahrt der Seeheimer fahre, noch immer nicht weiß was ich anziehen soll und keine Lust habe, dem Kanzler mit fetten Augenringen zu begegnen. Ebenso wenig wie der anderen Hälfte des Kabinetts. Aber davon später mehr. Nun erst mal versuchsweise Gute Nacht.
Montag, April 04, 2005
Abonnieren
Posts (Atom)