Nach einem bombastischen drei Stunden Lunch bin ich noch ein bis zwei Stunden an mein Buero gefesselt um ein bisschen auszunuechtern. Also, die beste Gelegenheit mit der To Do Liste anzufangen.
Amis und ihre Autos scheint das ergiebigste Thema zu sein.
Praemisse: Autofahren ist ein Recht, ein Grundrecht. Alle sollen es koennen duerfen. Alle muessen es koennen. Da wird irgendwann ein Zirkelschluss raus. Die Konsequenz daraus ist aber eben nicht, dass es alle besonders gut koennen. Im Gegenteil, man wird staendig von Deutschen gewarnt, bloss nicht so wie in Deutschland zu fahren, sondern zu jeder Zeit mit allem Moeglichen zu rechnen. Rechts ueberholen, abruptes Bremsen ohne ersichtlichen Grund und Abbiegen ohne Blinken seien da noch die geringsten Probleme. Ich persoenlich habe noch keine schlimmeren Erfahrungen gemacht. Es wird den Amerikaner halt besonders einfach gemacht, Auto zu fahren: Automatik, relativ breite Strassen, geringe Geschwindigkeiten (das schnellste was ich bisher gefahren bin sind 70 Meilen), wenige Regeln und einfache Strassenschilder. Wobei das einfach ein besondere Bedeutung hat, es sind vor allem sprachlich ausformulierte Schilder. Wo man in Deutschland Pfeile, Farben und Symbole benutzt, wird hier geschrieben. Muss man eben nicht auswendig lernen, setzt allerdings voraus, dass man englisch kann, was auch nicht mehr so selbstverstaendlich ist hier. „Rund und rot, heisst Verbot“ gibts hier nicht. Dafuer „Speed Limit“, „Wrong way“, „Yield“. Blaue Pfeile werden als „Right lane must turn right“ uebersetzt. Rechts vor links gibts auch nicht, dafuer Stoppschilder an allen 4 Seiten einer Kreuzung. Die Vorfahrt funktioniert nach dem Motto, first comes, first goes. Der ostdeutsche und hamburgische „gruene Pfeil“ gilt hier immer, man darf an roten Ampeln rechts abbiegen, es sei denn es steht was Gegenteiliges geschrieben. Das Netteste sind aber die Hinweisschilder auf die Strafen fuer Verkehrsuender: $100 ist das Minimum.
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