Damit auch wirklich alle „ersten Male“ vertreten sind, nun also das Fazit der ersten Woche. Es war anstrengend und aufregend. Aus dem anfänglichen schwammartigen Gefühl alles aufsaugen und sehen zu wollen, kam in der Mitte der Woche eine erste Überforderung und ein wenig Überdruss auf, wohl auch bedingt durch eine Erkältung und chronischen Schlafmangel. Von der Stadt habe ich immer noch nicht viel gesehen, selbst der Bund und Blick auf die Skyline von Pudong fehlen mir noch. Irgendwie warte ich auf schönes Wetter, um schöne Fotos machen zu können, ist aber auf jeden Fall für dieses Wochenende eingeplant. Auch die nähere Umgebung verdient dringend eine Würdigung mit dem Fotoapparat.
So langsam füllt sich unser Büro, im Laufe der Woche sind noch zwei weitere Mitarbeiter eingetroffen: ein Chinese, der deutsch spricht und eine Deutsche, die chinesisch spricht. So Babel continues... Ich merke, dass es meinen Englisch-Kenntnissen ganz gut tut, zum Teil denke ich auch in Englisch. Inhaltlich ist mein Arbeitsgebiet nun auch so weit festgelegt. Zum einen schreibe ich für das Magazin und habe auch schon vier Aufträge für die nächste Ausgabe. Zum anderen werde ich Marketing machen. Was konkret heißt: Abos verkaufen. Wir haben eine Liste von Free-Subscribern, die nun von mir angerufen werden, ob sie nicht für ihr Abo bezahlen wollen. Das wird harte Arbeit.
Das Haupt-Thema, dass man mit den Deutschen hat: Wie kommt man an westliche Nahrungsmittel. Shanghai ist in dieser Hinsicht eine Insel. Hier wohnen mittlerweile so viele Ausländer, dass es auch ganz gut mit Angeboten für diese versorgt ist. (Die Auslandscommunity heißt hier übrigens Expats, ein Begriff, den ich in USA nie gehört habe.) Aber auch hier existieren die zwei großen Probleme, die Deutsche (oder nur ich?) im Ausland haben: Brot und Kaffee. In Sachen Brot dominieren hier wieder die Amis und auch die Franzosen, es gibt Kätschel-Brot und Baguette. Vollkorn – leider Fehlanzeige. Zudem sind die Preise auch entsprechend hoch. Kaffee gibt es fast ausschließlich in löslicher Form, vorwiegend als gesüßten Cappuccino. Und ist noch teurer. (Es lebe Starbucks!) Ein weiteres Problem: was drauf aufs Brot. Scheibletten-Käse? Bähh. Richtiger Käse? Teuer! Gestern Philadelphia gefunden, nur leider auch wieder mehr Cream-Cheese als Frischkäse. Nächste Woche organisieren wir einen Betriebsausflug zum deutschen Metro-Laden.
Nebenbei probiere ich das Essen in unserer „Kantine“ weiter aus, mit gemischten Ergebnissen. Einmal gab es Fisch, der zum Großteil aus Gräten bestand, nicht essbar, auch wenn er lecker gewürzt war. In der Suppe dazu schwamm was Glibberiges. Und so was wie ein Schnitzel mit Stäbchen zu essen, ist auch eine spezielle Erfahrung. Meistens sieht es ungewohnt oder auch eklig aus, schmeckt aber dann ganz gut. Der Reis ist immer lecker.
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