Montag, April 07, 2008

Sight-Seeing, Essen und Märkte


Die erste Woche wird nicht lange das letzte „erste“ bleiben, es gibt hier so viel zu entdecken. Gestern also das „erste“ richtige Sight-Seeing, wenn auch mit eher schlechtem Wetter. Da erscheint selbst die so bunte, blinkende und werbeverseuchte Nanjing-Einkaufsstrasse trist und grau. Und nach dem 100sten aufdringlich von der Seite gequatschten „watch bags shoes“ „lookilooki, cheapicheapi“, steht der erste Chinesen-Koller kurz bevor. Das kann auch der Blick vom Bund auf das regenverhangene Pudong nicht retten (hatte der Oriental nicht noch eine zweite Kugel weiter oben...?). Die Altstadt Shanghais war beleuchtet sehr nett anzusehen, und vermittelt eine Idee, wie China mal ausgesehen haben könnte. Nur McDonalds und sonstige Essens-und Kaffeeverkettungen sowie die ewig nervenden Verkäufer stören hier. Dafür gibt es mal wieder erfreuliches von der Essen-Front zu vermelden. Ich war mit einer deutschen Kollegin unterwegs, die in Wuhan studiert hat und chinesisch spricht. Also hab ich mal auf die ersten kontrollierten Experimente eingelassen: „fish-flavored pork“ – hat rein gar nichts mit Fisch zu tun, das sind Streifen von zartem Fleisch mit Bambus-Streifen in einer leckeren dunklen Soße. De Tofu in dunkler Soße hatte eher glibbrige Konsistenz und war auch nicht so lecker, dafür das Rührei mit großen Stücken von etwas Schnittlauch-Artigem um so mehr. Abends gab es erst einen kleinen Snack von der Straßen-Garküche: gegrilltes Hühnchen und Pilze, dann frische Nudeln mit Gemüse und Schuhsohlen-Fleisch aus einer Uiguren-Küche; bis auf letzte Zutat wirklich lecker.
Interessant scheinen auch die einzelnen „Märkte“ zu sein. Am Freitag war ich mit auf dem Stoffmarkt, hier lässt man sich neue Kleider maßschneidern, nach Modellen, die überall rumhängen oder eigenen Vorschlägen (auf eigene Gefahr). Dann gibt es wohl so genannte „Fake“-Märkte, da bekommt man dann die „cheapi cheapi bags“ auf dem Servierteller und freiwillig. Ab und zu wird man gefragt, ob man schon mal auf einem „richtigen chinesischen“ Markt gewesen sei. Auf die fragend hochgezogenen Brauen kommt die Konkretisierung: „der mit den lebendigen Tieren und so“. Ähhh nein. Ich glaub auch nicht, dass ich das will.

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