Samstag, Dezember 31, 2016

2016

Zugenommen oder abgenommen? Auf einen Schlag etwa 8 oder 10 kg und dann noch ein bissl mehr. Knapp 3 kg bis zum Ausgangsgewicht fehlen noch. 

Haare länger oder kürzer? Länger, ich lasse wachsen. Kurzer Rückschlag mit erneutem Frisörtrauma. 

Mehr Kohle oder weniger?
 Eher weniger als letztes Jahr. Mit meinen 300 Euro Elterngeld komm ich nicht weit, aber da der Mann ein bissl mehr verdient, war der Einscnitt nicht heftig wie gedacht,

Mehr ausgegeben oder weniger? Ich würde sagen weniger. Zumindest wundern wir uns gelegentlich über unseren Kontostand. 

Mehr bewegt oder weniger? Noch weniger. Hat nach der Geburt doch gedauert, bis ich mich da wieder fit fühle. Werde nun mal ein Probetrining in der Mucke-Budi vom Mann machen, mein Rücken schreit danach. 

Der hirnrissigste Plan? So ganz hab ich manchmal nicht verinnerlicht, dass ich da jetzt mal auf ein Baby Rücksichtnehmen muss.  Führte bei manchen Plänen zu Fertigness auf allen Seiten. 

Die gefährlichste Unternehmung? Nix gefährliches dieses Jahr. 

Die teuerste Anschaffung?
 Ein weiteres Kind ;-). So materiell eher viel Kleinkram (aka Stoff). 

Das leckerste Essen? Das 1. Sushi nach der Schwangerschaft. Des Mannes Sauerbraten zu Weihnachten. 

Das beeindruckenste Buch? Ich mach eher so eskaspistisches Bulimie-Lesen grad, nicht so beeindruckend. 

Der ergreifendste Film? Nix Kino. 

Das schönste Konzert? Nix Konzert. 

Die meiste Zeit verbracht mit…? dem Baby. 

Die schönste Zeit verbracht mit…? Mann und Kindern.

Vorherrschendes Gefühl 2016. Wow, ist das ein cooles Baby.  

2016 zum ersten Mal getan. Ein Netflix-Abo abgeschlossen. Einen All-Inklusive Urlaub gebucht.

2016 nach langer Zeit wieder getan? Ein Kind geboren. Im Wochenbett gelegen. 

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?  
  • Die vielenvielen Unterbrechungen meines Schlafs.
  • diesen fiesen Bauchkratzer der Großen 
  • Tod einiger nahestehender Menschen

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Mich selbst, das es eine gute Idee ist, schon wieder zu arbeiten. 

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? 
Ein Kind.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? 
Ein Kind.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich liebe Dich.  

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Das ist Deine kleine Schwester. 

2016 war in einem Wort…? Regenerierend.

Dienstag, Dezember 29, 2015

2015

Zugenommen oder abgenommen? Zugenommen, bisher so +13 kg zum Ausgangsgewicht.

Haare länger oder kürzer? Länger, immer noch Lust auf Zopf.

Mehr Kohle oder weniger?
 Eher weniger als letztes Jahr. Zumindest an Einkommen. Dann hab ich noch was geerbt.

Mehr ausgegeben oder weniger? Ähem, man denkt ja ein bissl, für das 2. Kind hat man schon alles. Und dann braucht man ein größeres Auto. Bäm. 
(Und Sterben ist auch nicht ganz billig....)

Mehr bewegt oder weniger? Mit Zumba und Yoga mal wieder auf einem guten Weg gewesen, dann schwanger geworden und der längere Weg in die Krippe fiel im Sommer auch noch weg.

Der hirnrissigste Plan? Nicht so viele Pläne in diesem Jahr. Und die wenigen gingen alle auf, zum Beispiel gut 5000 km Autofahren mit Kind im Sommerurlaub.

Die gefährlichste Unternehmung? Im 5km langen Tunnel in der norwegischen Pampa feststellen, dass beide Abblendlichter kaputt sind...

Die teuerste Anschaffung?
 Großes Auto.

Das leckerste Essen? Viel leckeres Essen

Das beeindruckenste Buch? Im Urlaub und jetzt Weihnachten ein paar Krimis und Frauenromane inhaliert, mehr ist grad nicht drin. Knabbere immer noch am „Lohnenden Leben“ vom Krockow, beeindruckend, aber leider auch ziemlich einschlafgefährend.

Der ergreifendste Film? War ich im Kino dieses Jahr? Kein Hobbit dieses Jahr und Star Wars ist so gar nicht meins.

Das schönste Konzert? Der Mann hatte Karten für das Konzert der Kölner Philharmonie in der Lamberti-Kirche zu meinem Geburtstag! So toll.

Die meiste Zeit verbracht mit…? Dem Rechner.

Die schönste Zeit verbracht mit…? Mann und Kind. Und Familie überhaupt.

Vorherrschendes Gefühl 2015. Krass, ständig sterben Leute.

2015 zum ersten Mal getan. Jemanden beim Sterben begleitet, eine Beisetzung organisiert, ein Holacracy Meeting, nach Norwegen gereist.

2015 nach langer Zeit wieder getan? Schwanger sein, auf der Republica gewesen, in Schweden gewesen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?  

  • ·      Viele viele Krankenhausbesuche zu Anfang des Jahres
  • ·      Der Tod meines Vaters
  • ·      Kreislauf-Geschichte in der Schwangerschaft

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Meine Mam, dass es eine gute Idee ist, an unseren Wohnsitz zu ziehen.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?Trost.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? 
Trost.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ihr Kinder wart das beste an meinem Leben.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Wir bekommen noch ein Kind.

2015 war in einem Wort…? Schmerzhaft.



Donnerstag, August 27, 2015

Blogger für Flüchtlinge.

Ich habe lange ignoriert, was da draußen, in den großen Städten, in unserem Land, im Osten, in meiner Herzensheimat passiert. Ich lebe in meiner kleinen Familienbubble in der norddeutschen Provinz. Schaue schon lange keine Nachrichten mehr, obwohl ich mich als durchaus politisch interessiert bezeichne. Selbst aus der regionalen Zeitung erfährt man wenig, was hier in der Gegend passiert. Aber jetzt kann ich, will ich nicht mehr ignorieren. Die vielen, vielen Menschen im Internet, die sich unter #bloggerfürflüchtlinge engagieren, haben mich echt aufgerüttelt. Am Anfang war dieser Artikel, mittlerweile viel verlinkt, der sich mit den Zuständen in Hamburg auseinandersetzt. Und gleichzeitig zeigt, das Hilfe gebraucht wird, von jedem, der helfen kann. Mir ist klar geworden, dass dies keine (allein) staatliche Aufgabe mehr sein kann, sondern die gesamte Gesellschaft gefragt ist. Jede_r von uns.

Da findet eine kleine Völkerwanderung statt, die wir nicht mehr ignorieren können. Dieser Artikel eines ehemaligen Asylrichters führt diesen Gedanken schön aus. Es ist die mangelnde historische, aber auch weltweite Perspektive, die ich manchmal so befremdlich finde. In Frieden und Sicherheit zu leben ist die Ausnahme, das Glück. Auch wenn wir das mittlerweile seit mehr als 60 Jahren tun, auch dank eines Gebildes namens Europäischer Union, ist es das nicht selbstverständlich, weder historisch noch global in der Jetztzeit gesehen.
Seit meinen Auslandsaufenthalten in den USA und in China weiß ich um das Privileg in diesem Teil der Welt leben zu dürfen. Mit fließend warmen Wasser, Nahrung im Überfluss, Krankenversicherung und einem geringen Risiko auf der Straße erschossen zu werden. Jetzt wird auch den Leuten, die nie unser Land verlassen haben vor Augen geführt, wie das Leben aussieht, wenn das Geburtslos weniger glücklich war. Dummerweise glauben aber diese Leute das braune Pack meistens, es sei ihr Verdienst,  dass sie hier leben dürfen.

Ich frage mich oft, wo all dieser Hass, dieser Neid, die Missgunst, diese Angst herkommen. Die zusammen mit Gewaltbereitschaft dazu führen, Menschenleben zu gefährden. Und zwar das Leben von Menschen, die erst eine, in den meisten Fällen lebensgefährliche Flucht hinter sich haben. Wo sind Menschlichkeit, Empathie und Respekt dieser Menschen auf der Strecke geblieben. Ein Hinweis ist auch vielleicht das, was in den letzten 25 Jahren auf demGebiet der neuen Bundesländer passiert ist. Verlierer sein ist scheiße, ja, fuck. Aber ist das wirklich ein Grund, eine Rechtfertigung, seine Wut an Schwächeren auszulassen? Ich finde nein, überhaupt nicht. Wie viel mehr dahinter steckt als Wut und „besorgte Bürger“, hat Sascha Lobo schön analysiert. Zusammen mit der Perspektive aus dem Völkerwanderungsartikel (s.o.) frag' ich mich, ob da nicht ein (Bürger-) Krieg auf uns zu kommt?

Bei all den furchtbaren Nachrichten von rassistisch motivierten Straftaten gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte bin ich froh, dass es aus anderen Teilen Deutschland auch positivere Reaktionen gibt, wie dieser Artikel aus Passau zum Beispiel.

Und jetzt? Viel geredet. Aber ich möchte was tun. In unserer Provinzstadt scheint noch alles im Lot zu sein, es gibt (noch) keine Zeltlager und auch ansonsten nicht viel Info darüber, wie und wo man helfen kann. Da wir gerade dabei sind, die Wohnung meines verstorbenen Vaters auszumisten, hat mein Cousin sich schlau gemacht, wo man Dinge spenden kann. So war ich gestern zum ersten Mal in einem „Asylantenheim“, wie die Frau, die wir nachdem Weg fragten, mit dem passenden Unterton sagte. Wir haben Kleidung, Decken, Koffer und Taschen abgegeben. Es handelt sich um ein altes Kasernengebäude, das insgesamt einen „ordentlichen“ Eindruck machte: unzählige Kinderwagen im Eingang, Bobbycars und anderes Spielzeug lag herum, viele Fahrräder standen vor dem Haus. Ich hoffe, dass die Menschen da einigermaßen leben können. Außerdem werde ich versuchen, die Wohnung, die ich nun gerade geerbt habe, der Stadt zur Weitervermietung an Flüchtlinge anzubieten. Gerne möchte ich auch eine Patenschaft oder so was übernehmen, um den Menschen hier den Anfang leichter zu machen. Bei meinen – im Vergleich sehr harmlosen/ beruflich motivierten – Auslandaufenthalten war ich immer sehr froh, Einheimische zur Seite gestellt zu bekommen, die einen für die wichtigsten Sachen an die Hand nehmen. Ich werde mich mal schlau machen. 


Ich hoffe, dass wir alle, hier im Netz und da draußen im „wahren Leben“, gemeinsam zeigen können, dass wir die Mehrheit sind, dass wir laut sind und Menschenhass und -verachtung in unserem Land kein Platz haben.   

Edit: Upsi, ganz vergessen, ganz wichtig: Hier kann man sich über Blogger für Flüchtlinge informieren und handeln: http://www.blogger-fuer-fluechtlinge.de/ 

Montag, Dezember 30, 2013

2013


Zugenommen oder abgenommen? Nach dem Abstillen kamen da wieder ein paar Kilo um die Ecke. Tja, der Suff...

Haare länger oder kürzer? Kürzer. Endlich wieder eine Frisur.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Keine Ahnung.

Mehr Kohle oder weniger?
 Weniger. Ohne Elterngeld fiel für uns ein halbes Einkommen weg. Und mein ganzes.

Mehr ausgegeben oder weniger? Weiß ich nicht so genau. Wir sind jedenfalls mit dem weniger gut ausgekommen. Der Urlaub war ja ein Hochzeitgeschenk.

Mehr bewegt oder weniger? Mehr. Seit Juli muss das Kind jeden Tag mit dem Fahrrad in die Kita. Außerdem seit September wieder im Fitnessstudio. Habe zum Yoga noch Zumba entdeckt. (Jaja, alles total individuell, ich weiß...)

Der hirnrissigste Plan? Das machen wir erst nächstes Jahr.

Die gefährlichste Unternehmung? Fliegen mit Kind.

Der beste Sex? 
Ja.

Die teuerste Anschaffung?
 Teure Luft. Ein MacBook Air.

Das leckerste Essen? Viel leckeres Essen, so eine Frage kann man doch gar nicht objektiv beantworten, wenn diese ganze Weihnachtsfresserei erst ein paar Tage her ist... Der Sauerbraten vom Mann war göttlich und der Puter der Schwägerin himmlisch. Essen gehen war meistens lecker, zuletzt koreanisch am Hochzeitstag. Und dieses Steak im Winters Steakhouse. Und das Sushi im Mikado (Möglicherweise kommen die o.g. Kilo nicht nur vom Suff ;-))

Das beeindruckenste Buch? 
So richtig ans anspruchsvolle Lesen bin ich immer noch nicht wieder zurück. Viel Fernweh-Zeugs.

Der ergreifendste Film? Der beste war zumindest Django Unchained. Und hey, 4! mal im Kino.

Die beste CD?
 Keine neue Musik.

Das schönste Konzert? Nüscht.

Die meiste Zeit verbracht mit…? Meinem Kind.

Die schönste Zeit verbracht mit…? Dem Kind und dem Mann auf Teneriffa.

Vorherrschendes Gefühl 2013. Schritt für Schritt mein Leben zurück erobert.

2013 zum ersten Mal getan. Ein Kind in die Kita eingewöhnt. Eine Kinderküche gebaut.

2013 nach langer Zeit wieder getan? Glühwein getrunken.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Die ein oder andere Zahnaua-Nacht des Kindes, praktisch durchgehend krank sein seit November, Abschiednehmen. 

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Mich selbst, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? 
Ich finde die Kinderküche ja ganz gelungen. Und den SPIEGEL für meinen Vater auch. Das Jahr der Geschenkegroßprojekte.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? 
Das Wort „Mama“ ist schon ziemlich gut.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? Mama Kuss.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? Hmm, das ist schwer. Möglicherweise: „Ja, das war ernst gemeint.“

2013 war in einem Wort…? Kreativ.

2012 
2011

Dienstag, Februar 12, 2013

12 von 12



Ha, wenigstens das geschafft, wenn auch das sonst das Bloggen sehr stiefmütterlich behandelt wird derzeit. Nich schön, aber naja. 
Kaffee. Bitter nötig. 
Frühstück. Heute mal in Jeans. 
Chaos.
Dogeriebesuch.

Mittag.



Minispül. 

Mal ne Garage gebaut. Also ich. 
"Kurzes" Telefonat mit Mutter.

Käse-Schinken-Nudeln.

Geburtstagsbasteleien.
Infos für morgen zur Menschenkette anlässlich des Gedenkens der Zerstörung Dresdens. 

Das letzte Wickeln des Tages.

Sonntag, Dezember 30, 2012

2012

Zugenommen oder abgenommen? Erst weiter zugenommen. Dann mit einem Schlag 10 Kilo losgeworden, den Rest durchs Stillen. Ich hab noch nie so viel gegessen und so eindeutig Hunger gehabt wie voll stillend.

Haare länger oder kürzer? Länger. Erst hochzeitsbeding, jetzt Faulheit und mit Haargummi ist’s so einfach.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Keine Ahnung.

Mehr Kohle oder weniger?
 Zusammen mehr. Ich weniger, der Mann mehr.

Mehr ausgegeben oder weniger? Mehr. Kind. Auto. Hochzeit. Mehrmehrmehr.

Mehr bewegt oder weniger? So insgesamt mehr als in der Schwangerschaft. Kind tragen. Tagsüber kein Auto. Rückbildung. Rückenkurs. Yoga. Immer noch zu wenig.

Der hirnrissigste Plan? Mit fünf Monate altem Säugling die eigene Hochzeit feiern. Im nächsten Leben warten wir noch ein Jahr.

Die gefährlichste Unternehmung? Total sicher alles dieses Jahr.

Der beste Sex? 
Ja.

Die teuerste Anschaffung?
 Das Auto abbezahlt.

Das leckerste Essen? Ich glaube, das war die Ente, die Mann und ich mit den Händen gegessen haben, als Probeessen für die mittelalterliche Hochzeit.

Das beeindruckenste Buch? 
Nicht so viel gelesen dieses Jahr und wenn dann eher einfaches Zeug. Die Gabaldon Reihe beendet, Game of Thrones durch.

Der ergreifendste Film? Ziemlich beste Freunde. War glaube ich auch der einzige.

Die beste CD?
 Spelar von Strömkarlen. Eine Dresdner Band mit schwedischem Einschlag. Im Kindercafe entdeckt.

Das schönste Konzert? Nüscht.

Die meiste Zeit verbracht mit…? Stillen.

Die schönste Zeit verbracht mit…? Dem Kind und dem Mann.

Vorherrschendes Gefühl 2012. Danke, danke, danke!

2012 zum ersten Mal getan. Ein Kind geboren, Milch produziert.

2012 nach langer Zeit wieder getan? Gesungen. Gerne gesungen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Rückenaua. Zahnaua. Gerichtstermine meiner Eltern vor Hochzeiten. 

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Meine Mutter ist mir immer noch dankbar, sie überzeugt zu haben, Weihnachten nicht umzuziehen.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? 
 Ein Leben.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
 Ein Nasenkuss.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? Das Kind kommt noch heute Nacht.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? Hmm, keine Ahnung.

2012 war in einem Wort…? So kitschig es klingt: Glücklich.

Letztes Jahr hab ich das hier beantwortet: 2011

Sonntag, November 25, 2012

Der Rest von Hamburg: Dresden-Neustadt

Ich habe bereits hier was zu Dresden (Dresden Serie 1, 2, 3, 4, Exkurs) und auch recht aktuell zur Neustadt geschrieben, aber der Herr Buddenbohm schreibt und fragt so nett und viele andere auch. Also folge ich mal dem Blogger-Herdentrieb und schließe mich hier mit der Dresdner Neustadt an. 


Wie es bei mir so oft im Leben ist, brauche ich mindestens zwei Anläufe, bis es so richtig klappt. So war es beim Studium, mit dem Mann und auch mit Dresden und diesem ganz speziellen Stadtviertel Dresden-Neustadt. Als ich 2000 nach Dresden kam um Medieninformatik (haha) zu studieren, entschied ich mich bewusst, nicht in die Neustadt zu ziehen: streberhaft, wie ich war, wollte ich nicht so viel feiern (haha). Nachdem sich das mit der Medieninformatik erledigt hatte, bestand kein Grund mehr in Johannstadt zu wohnen und ich lebte 4 (in Zahlen: vier) Jahre in einer (1!) Wohnung in Dresden-Löbtau. Erst nach einem Intermezzo in Hamburg zog ich 2005 endlich in meine erste Wohnung in Dresden-Neustadt. Und hey, das war das feierträchtigste Jahr in meinem Leben (so far, haha). Ich hab mich voll verknallt in dieses Viertel, das eigentlich ja aus weiteren „Untervierteln“ besteht und wenn ich genau wäre, müsste es sich hier ausschließlich um die „Äußere Neustadt“ handeln. Im Kern ist damit jener Teil zwischen Königsbrücker, Bautzner, Bischofsweg und Prießnitzstraße gemeint. Vor zwanzig Jahren die Bruchbrude Dresden, weil unsaniertes Altbauviertel, heute modern und fast komplett durchsanierter schicker Altbau. (Gentrifizierung, ick hör Dir trapsen).

Die Neustadt, das „Szeneviertel“. Kneipen und Krabbelgruppen. Bevölkert von Studenten, Künstlern und Lebemenschen. Neustadt, geburtenreichster Stadtteil Deutschlands, angeblich. Tagsüber von Kinderwagen und Laufrädern dominiert, fällt nachts das Partyvolk ein. Vom Punk bis zum Proll, von Hipstern und Hiphoppern ist alles dabei. Hier kann wirklich jeder nach seiner Facon glücklich werden oder nicht. Essen, Trinken, Party in Hülle und Fülle. Dazu kleine Lädchen, von der Shisha-Bude über die handgenähten Kinderklamotten bis zum „Eisen-Feustel“, wo man die Schrauben noch einzeln kaufen kann. Die Lage in der Stadt ist unschlagbar: In 10 Minuten steht man mitten im Wald in der Dresdner Heide oder genauso schnell an der Prießnitzmündung in die Elbe. Und falls einen nach großen Shoppingcentern oder barocker Hochkultur gelüstet, erreicht man die Innenstadt mit der Straßenbahn in 15 Minuten.

Wohnte ich zunächst auf einer Nebenstraße der Königsbrücker, verschlug es mich nach einem Auslandsaufenthalt auf die Alaunstraße erst oben, später weiter unten. Sie ist das „Einfallstor“ vom Albertplatz in das Viertel und wird nördlich vom Alaunpark abgeschlossen. Alleine auf dieser Straße habe ich in Hochzeiten 5 italienische Restaurants gezählt. Außerdem kann man hier mehrmals asiatisch, zweimal indisch, japanisch, vietnamesisch, vietnamesisch-französisch, mexikanisch, amerikanisch, spanisch, afghanisch sowie „dänisch“ (Hot Dogs)  und „türkisch“ (Döner) essen.  Der neuste Trend sind jedoch einige Restaurants mit neuer deutscher Küche. Die Ost-West-Achse ist die Louisenstraße, hier findet man kleine Modelabels, kleine Buchläden, viele Blumenläden und Shisha-Bars, das Projekttheater, die Feuerwehr, das Hebammenhaus. 

Während die Neustadt westlich von der Alaunstraße kommerzieller, touristischer und Mainstreamparty-orientierter ist, wird es östlich davon eher alternativer. Kleine Lädchen bieten handgearbeitete Kleinode an, kleine Galerien laden zum Verweilen ein. Zum Teil gibt es noch unsanierte Häuser, die den Charme der 90er versprühen, als sich das Viertel seinen alternativen und unabhänigen Ruf machte. Noch heute feiert das Viertel einmal im Jahr die „Bunte Republik Neustadt“. Hier ist das eben genannte Gefälle besonders zu bemerken: Während auf der Alaunstraße und Görlitzer die kommerziellen Buden zunehmen, und die Technomusik vorherrscht, lebt der Geist des nachbarschaftlichen Miteinander Feiern rund um die Martin-Luther-Kirche und auf der Talstraße weiter.

Im Alaunpark, dem grünen Herz des Viertels, ist immer was los, egal welches Wetter oder welche Jahreszeit. Hier rotten sich Punks und Partyvolk zusammen, um in die Stadt einzufallen, hier treffen sich fußball-, volleyball- oder kubbspielende Menschen, es werden Kindergeburtstage gefeiert und Slackliner balancieren zwischen den Bäumen. Und an der Softeis-Bude ist fast immer ne Schlange. 


Als ich nach dem besagten ersten Jahr in der Neustadt im Ausland die Generation Praktikum praktisch auslebte, hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich Heimweh. Heimweh nach Dresden und vor allem Heimweh nach der Dresdner Neustadt. Der american way of life führte mir vor Augen, was ich so an diesem Stadtviertel liebte: Alles um die Ecke zu haben: Kneipe, Bäcker, Lebensmittelladen, Restaurants; vielfältige Lebstile; Leben auf der Straße; zu Fuß gehen können; offen für Neues zu sein; kleine, ungebundene Läden und Kneipen. Und so bin ich dankbar, dass ich auch jetzt wieder seit fast einem Jahr in Dresden Neustadt leben darf. Und oft huscht mir ein dankbares Grinsen übers Gesicht, wenn ich auf dem Rad das Viertel durchkreuze oder einfach den Kinderwagen eine Runde durch den Alaunpark schiebe. Und wieder entdecke ich eine ganz neue Seite an dem Viertel, nun selber zu den vielen Schwangeren und Müttern gehörend, die das Bild prägen.


PS: Mir ist klar, dass ich ein bissl rosarot zeichne. Ja, es gibt vielzuviel Hundekacke und ein Müllproblem im Alaunpark, es gibt Lärm und Dreck und drohende Kommerzialisierung und Verkettung.