Mittwoch, Dezember 29, 2010

Zwanzichzehn

Ich lasse mich mal inspirieren für den Jahresrückblick.

Von Anke Gröner klau ich aus der Reverb Dingensda. Die Frage nach dem einen Wort, was das Jahr beschreiben soll, ging mir nicht aus dem Kopf - bis es "bittersüß" einfach traf.

Bitter: der endgültige Abschied von Dresden, der selbstgewählte Abschied eines Menschen, eine katastrophale Familienkommunikation. Dafür um so süßer: Ich lebe mit dem Kerl an einem Ort und wir schmieden großartige Pläne für die nahe und ferne Zukunft, Hochzeiten toller Paare, schöne Urlaube in Europa.

Dann nutze ich die Inspiration von Ulrike, einen Jahresrückblick in Bildern.





Eis in Leer. 


Mein erster Sniertje-Braten



Florenz! Ein Traum geht in Erfüllung. 



Kleine Shauns aufm Deich. 


Brüssel, diesmal inkl. Sightseeing. Ein bisschen. 


Landleben im Sommer. Duftet.



Verteidigung der Liebe in Lund.


Abschied von einem Zuhause. 



Eröffnung des Gallimarktes.

 

Landleben im Herbst. 


Überführung der Disneydream. 



Schnee im Winter. 

Dienstag, Dezember 28, 2010

Pläne 2010 - Konkret im Rückblick

Die Pläne 2010 haben sich irgendwie erledigt, nicht immer so, wie angedacht. Punkt für Punkt: 

Die Hosenknappheit habe ich gelöst, indem ich mir einfach mal ein paar Hosen gekauft habe. Und zudem beschlossen, dass ich zu gerne koche und zu gerne esse, um diese 3 Kilo wegzwingen zu können.

Den Segelschein hab ich mal auf nächstes Jahr oder so verschoben, das sollte, trotz einiger Versuche, wohl dieses Jahr nicht sein. Der Edersee soll ja ganz schön sein. 

Tja, auch den Volleyball-Verein habe ich noch nicht so gefunden, auch wenn ich ein wenig probiert habe. Nun werde ich aufgrund des neu entdeckten Yoga-Kurses dem TV Leer beitreten und dann wohl mal schauen, ob ich wieder regelmäßig Volleyball spielen möchte. 

Ach, Französisch... 

Weiterbildung im Umwelt und Klimabereich besorgt derzeit der Kerl, in dessen VDI Nachrichten ich gerne mal lese, aber auch die eher technischen Gespräche in diese Richtung. 

Kreativ bin ich in Schüben, dann aber extensiv - Plätzchen backen, Pralinerie und vorweihnachtliche Deko als letztes. Dennoch hätte ich in Zukunft noch mehr Zeit und Muse für die vielen Ideen. Und manchmal auch ein bissl mehr Durchhaltevermögen. 

Am Ende dieses Jahres führen der Kerl und ich ein gemeinsames Leben. Punkt. Mal schauen, wie das so am Ende des nächsten Jahres aussieht. 

Ich glaube, der Punkt Sommerurlaub ist der einzige, der formal zutreffend ist, auch wenn es am Ende in der Durchführung ein eher spontaner Urlaub war. 

Für nächstes Jahr gibt es keine Pläne oder Vorsätze, die Zeit der Agendas ist mit 2010 vorbei.
Alleine wünsche ich mir, dass wir wenigstens einen Teil unserer derzeitigen Träume und Ideen umsetzen können.


Sonntag, Dezember 05, 2010

Zusammenleben


Eigentlich hatte ich diese Woche vor, einen netten Artikel über das Zusammenleben mit dem Mann zu schreiben. Ist für viele sicherlich nix Neues, aber ich wollte ein bissl reflektieren, wie sich der Umgang miteinander ändert, wenn man nach fast 3 Jahren Fernbeziehung an einem Ort und in einer Wohnung lebt. Wie toll es ist, zusammen zu kochen, zusammen ins Bett zu gehen und morgens Kaffee fertig am Frühstückstisch zu haben, dazu eine lebendige Wärmflasche allzeit bereit. Wie es ist, zusammen zu sein und trotzdem seinen Freiraum zu behalten, Konflikte auszutragen, ohne gleich ausziehen zu wollen und an Perspektiven zu basteln. Dass es sich so normal anfühlt, als wäre es nie anders gewesen. 
Eigentlich. 
Und dann geht der Mann alleine los und kauft einen riesigen Fernseher, für den wir ein Regal aus dem Wohnzimmer verbannen müssen. Ohne Diskussion. Ohne zusammen oder gemeinsam. Das ist wohl der männliche Freiraum, die männliche Markierung einer bisher weiblich dominierten Wohnung. 

Mittwoch, November 10, 2010

Eine ganz besondere Auslandserfahrung – Ostfriesland Teil III: Martini

Laterne. Aus Epcot.
Schon länger gehe ich mit einem Artikel über die Kultur – abseits von Essen,  Trinken und Sprache - in Ostfriesland schwanger. Bosseln, Geburtstagsbögen inklusive entsprechender Altersvergnügen wie Klinkenputzen und Treppekehren und eben Martini sind neu für mich. Dass Martini nicht gleich St.Martin ist - es  hat ein gutes Jahr gedauert bis der Groschen gefallen ist. Ich erinnere mich dunkel, wie wir in meiner Kindheit im Ruhrgebiet mit Martinsliedern und Laternen durch die Nachbarschaft liefen. Dies war aber offensichtlich St.Martin. Vor allem an die Geschichte vom edlen Herrn, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt, kann ich mich gut erinnern. In Hessen später gab es diese Tradition nicht mehr, sondern da gingen wir Kinder an Nikolaus verkleidet von Tür zu Tür. Das war der Globesabend. In Sachsen scheint es keine derartigen Traditionen zu geben, aber möglicherweise war ich als Studentin dem Alter für solche Späße entwachsen.   

Hier in Ostfriesland gehen die Kinder heute, am 10.November, von Tür zu Tür mit Laternen und Singen – Martinisingen. Sie ehren damit nicht jenen katholischen Heiligen St. Martin, sondern den Geburtstag des protestantischen Martin Luther.

Rabimmel, rabammel, rabum, bumbum!

Freitag, Oktober 01, 2010

Ein Jahr.

Ein Jahr. Ein Jahr an einem Ort. Rekordverdächtig since 2004. Aber dafür Brüssel, Kopenhagen, Berlin, Hamburg, Kassel, Nürnberg, Dresden, Schweden, Italien. Puh. Bin gespannt auf das nächste. 





Freitag, September 03, 2010

Dresden-Serie, Teil 4 und Ende

Nun bin ich schon wieder in der nächsten Stadt (Brüssel) gewesen und am Wochenende steht schon wieder ein nächster Abschied (Duisburg) an. Dresden came to an end.

Nach meinem super to-do-listig-erfolgreichen Mittwoch stellte sich langsam eine gewisse Ermüdung im Abschieds-Aktionismus ein. So verabschiedete ich mich am Donnerstag Morgen zunächst von meiner letzten Wohnung in Dresden, die schon leer geräumt auf einen Nachmieter wartet (also wer Interesse hat, Alaunstr.21, direkt überm Konsum, 2 Zimmer....). Den Tag verbrachte ich mit einem langen Spaziergang an der Elbe mit guten Gesprächen.


Und Erstaunen/Entsetzen/Unverständnis über diese fast fertige/riesige/häßliche Brücke. Und da die Woche unter dem Motto „hab ich noch nie gemacht“ stand, ließ ich mich einladen, am Freitag mitten in der Nacht Morgen an einer buddhistischen Morgenpraxis in der Blauen Fabrik teilzunehmen.

Abends stand eine Tour durch die Kneipen der Neustadt auf dem Plan, die aber nach 2 Kneipen bereits zum Hechtfest verlagert wurde. Nach einem nostalgischen Cider mit Knobibrot in der „100“ lauschten wir noch ein wenig Live-Irish-Folk im Tir Na N'og. Auf dem Hechtfest war schöne Stimmung und ich bereue nicht öfter Veranstaltungen in der großartigen Kulisse der St.Pauli Ruine besucht zu haben. Der Rest vom Fest: Pärchen-Gammel-Wochenende.

Tschüß Du Schöne.


Samstag, August 28, 2010

Dresden-Serie, Links und Hinweise

Gernot machte mich in den Kommentaren auf diese Seite aufmerksam, die den Film "Interregnum 1991" bewirbt. Der Titel war in meiner Facebook-Timeline schon mehrmals aufgetaucht, da das Herbert-Wehner-Bildungswerk ihn am vergangenen Mittwoch zeigte. Angucken! Es zeigt Dresden vor 20 Jahren - und man staunt, was bis 2000 schon alles geschaffen war.

Passend zur Abschiedswoche widmet die LieblingsZEIT das Dossier ihrer aktuellen Ausgabe der "bürgerlichen Revolution" in Dresden. Leider noch nicht online.


Donnerstag, August 26, 2010

Dresden-Serie Teil 3

Seit dem 20.Juni erstrahlt das Albertinum in neuem Glanz. Es beherbergt die Galerie Neue Meister und die Skulpturensammlung. Das Gebäude hat nun einen hellen, riesigen Innenraum/hof erhalten und ist, zumindest meiner Erinnerung nach, nun viel systematischer und strukturierter aufgebaut. Herz der neuen Meister ist die Sammlung der Werke von Caspar David Friedrich. Hach, romantisch. Ich fand sehr hilfreich, dass in vielen Räumen kleine Büchlein zu bestimmten Malern und ihren Bildern auslagen, so dass man intensiver eintauchen konnte, auch wenn man keinen Telefonguide hatte. Durch die gegenwärtige Kunst bin ich allerdings nur durchgerannt, ist nicht mein Fall.

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Schlendern durch die Stadt, um dieses Projekt hier zusammen kriegen. Abends ging es noch in den Kristallpalast, um sich Inception anzuschauen.

Nachdem ich meine To-Do-Liste bisher so schändlich vernachlässigt hatte, hieß es am Mittwoch nun Gas geben. Also ab ins Buchmuseum. In die Schatzkammer. Wirklich beeindruckend, wenn man alte Bücher mag: Maya-Handschriften, eine superschicke Karte von Venedig, ein paar Blätter aus einer Gutenberg-Bibel.

Nach einem kurzen Mittagessen in der Mensa der Gret-Palucca-Tanzschule machte ich mich gen Körnerplatz auf, wo die Bergbahnen fahren. Ich entschied mich für die Standseil-Bahn, da ich mich einst fantastisch darüber aufgeregt habe, wie man dieser Fahrt 30 Buchseiten widmen kann und darin auch noch 500 Semikolons unterbringt. Den "Turm" hatte ich mittlerweile zwar fortgesetzt, aber das Ende liegt in weiter in weiter Ferne. Zumindest habe ich nun einen Eindruck wie es auf der Plattleite aussieht und dass auf dem Weißen Hirschen ein paar hübsche Hütten stehen. Ein bissl unfair finde ich allerdings, dass der Luisenhof, der „Balkon Dresdens“ die Aussicht auf das Elbtal monopolisiert.


Den kulturellen Abschlusspunkt des Tages war der Besuch des Erich-Kästner-Museums. Das Micromuseum hat ein ungewöhnliches Konzept, das auf minimalem Raum eine höchst individuelle Auseinandersetzung mit Leben und Werk Kästners ermöglicht. Sehr spannende Art sich jemanden zu erschließen, mir fehlte allerdings eine ordnende Struktur, da mein Wissen über Leben und Werke bisher aus losen Einzelteilen bestand. Den Dresdnern sei "Als ich ein kleiner Junge war" wärmstens an Herz gelegt. Den Nicht-Dresdnern selbstverständlich auch.


Zum Abschluss des Tages ging es noch eine Jogging-Runde durch den Großen Garten.

Dienstag, August 24, 2010

Dresden-Serie, Exkurs Neubauten


Eine der Eigenschaften, weshalb mir Dresden besonders am Herzen liegt, ist die permanete Weiterwicklung und Veränderung dieser Stadt. Im Westen sind die Städte größtenteils "fertig", es wird hier nur da ein bissl rumgedoktert, dramatisch große Änderung sind die Ausnahme - wie etwa die Hafen-City in Hamburg. Was sich nach und nach entwickelt und verändert hat, wirkt im kondensierten Rückblick gigantisch. Und so wie ich etwas verwundert an mich selbst vor 10 Jahren zurück denke, schaue ich ungläubig auf Dresden vor 10 Jahren – wow, da hat sich was getan.

Daher will ich hier eine persönliche Auswahl dieser baulichen Veränderungen in Dresden dokumentieren und bewusst machen, wie sehr die Stadt sich entwickelt hat.

Frauenkirche und Neumarkt

Den Aufbau der Frauenkirche hat ganz Deutschland verfolgt. Ich erinnere mich, wie ich 2000 zusammen mit meiner Familie vor der Baustelle stand, an der die Fertigstellung 2006 angeschlagen war. Ich bedauerte, dass ich das Ende nicht mehr erleben würde, da mein Studium ja nur bis 2005 ginge. Was war ich naiv.





Um die Frauenkirche herum ist der Neumarkt entstanden, Herz des touristischen Dresden. Wunderschön anzusehen, aber nicht wirklich ein Teil des lebendigen Dresden.


Die Neue Synagoge

Die Neue Synagoge wurde am Platz der 1938 zerstörten Alten Synagoge errichtet und 2001 fertig gestellt.


Altmarkt-Galerie

Auf der Altstädter Seite hat sich noch viel mehr getan. Große Begeisterung über die 2003 eröffnete Altmarkt-Galerie, die endlich eine Shopping-Mall nach Dresden brachte und dabei so elegant unauffällig in einen Innenhof eingepasst ist.

Postplatz

Der einst labyrinthische Postplatz-Nachttreff ist wohlgeordneten Straßenbahnverläufen und experimentellen Blumenbeeten gewichen.

Prager Straße

Die Prager Straße ist mehreren Facelifting unterzogen worden. Zuerst wurde der mittlere Teil renoviert und zum Teil erneuert. Anschließend wurde das Areal zum Bahnhof hin bebaut, das Kugelhaus und die Prager Spitze sind das Resultat. 2007 (?) wurde die ehemalige Centrum-Warengalerie, mittlerweile Karstadt Sport endgültig geschlossen um Platz für eine Galerie der Superlative zu machen. Die Centrum-Galerie hat mit ihrer Fertigstellung 62.000 neue Shoppingquadratmeter nach Dresden gebracht.






Löbtau Passagen
In die Reihe der neuen Einkaufmöglichkeiten in Dresden stellt sich auch dieses Gebäude, das ranzige, baufällige Dönerbuden verdrängte.

Gläserne Manufaktur

Ebenfalls auf Altstadt-Seite neu entstanden ist die „Gläserne Manufaktur“ am Straßburger Platz.

SLUB und Uni

Viele Veränderungen haben auch an der Uni stattgefunden. Schönstes Bauwerk in Dresden für mich gleich nach der Frauenkirche. Die SLUB. Hier habe ich die meiste Zeit meines Studiums verbracht. Bedankt habe ich mich hier schon mal.



Nicht so schöne Erfahrung während des Studiums war der Bau des 4-spurigen Autobahn-Zubringers mitten durch den Campus. Das ist dann auch kein Bild wert. Dafür, wie saucool ist eigentlich im Liegestuhl auf der Bibliothek rumzuliegen?

Neustadt

Auf der Neustädter Seite hielt sich die Bautätigkeit in Grenzen, zumindest was die Neubauten betrifft. Das gesamte Quartier ist saniert worden.

Einige Baulücken wurden geschlossen, wie hier die Ecke Loisenstraße/Alaunstraße durch das Espitas. Oder vor nicht allzu langer Zeit, gegen großen Widerstand die Baulücke auf der Kamenzer Straße durch das Netto.

Außerdem wurde ein Parkschein-System und Anwohner-Parken in der Neustadt eingeführt, praktischweise nachdem ich mein Auto losgeworden war.




Dresden-Serie Teil 2

Nach dem eher enttäuschenden Stadtfest (die Kunst muss in der von mir ignorierten Schlossstraße zu finden gewesen sein), beschlossen wir den mit 30 Grad angesagten Sonntag am Badesee zu verbringen. Aus logistischen Gründen entschieden wir uns für das Freibad Mockritz. Das Bad ist im Dresdner Süden gelegen und machte einen netten Eindruck – viele Pärchen und Familien. Wieder eine neue Erfahrung in Dresden. Mit einem gewissen Schrecken denke ich an meine ersten Besuche des Leubener Kiessees zurück, als mir prüdem Westkind die freizügige FKK-Lebensart der Ostdeutschen vor Augen geführt wurde – mit Erotik oder Schönheit hatte das wenig zu tun.

Den Montag startete ich ambitioniert mit einer Jogging-Runde im Großen Garten, womit dieser Punkt abgehakt ist. Anschließend ging es Richtung Neustadt, wo ich die Büchertour mit der Leselust begann. Da ich mich aber neulich in der Thalia-Buchhandlung in Hamburg schon ein bissl bücherverausgabt und bereits 3 Bücher im Gepäck habe, hielt sich meine Kauflust in Grenzen. Nach einem Bummel durch die Geschäfte der Neustadt, insbesondere den Kunsthof, kehrte ich für eine große Schale Milchkaffee ins Blumenau ein. Der geplante Besuch des Erich-Kästner-Museums fiel einem Kaufrausch im Lieblings-Konsum zum Opfer, in dem ich „eben“ ein paar Dinge fürs Abendessen holen wollte.

Sonntag, August 22, 2010

Dresden-Serie Teil 1

Ich will versuchen, meine Abschiedswoche in Dresden hier im Blog festzuhalten. Einmal, weil das Blog ein bissl mehr Aufmerksamkeit verdient, vor allem aber, weil ich mich an alles ganz doll erinnern will und jeder wissen soll, wie großartig diese Stadt ist.

Beginnen wir mit Freitag. Nach einer brutzligen Fahrt (angehende Polizisten sind auch nicht mehr, was sie mal waren), erreichte ich Dresden und fing – ganz nach Plan – mit etwas Unbekanntem, etwas Neuem in Dresden an: dem Fraunhofer Forschungszentrum, genauer diesem hier http://www.ikts.fraunhofer.de/

Der Samstag stand ganz im Zeichen des Stadtfestes, das dieses Jahr unter dem Motto "Kunst & Genuss" stehen sollte. Den Kerl lieferte ich am "Ingenieure ohne Grenzen"-Stand ab und machte mich auf die Suche nach der Kunst. Das Arreal am Altmarkt war für Sport reserviert. Ich kam vorbei, als Kinder bei ca 30 Grad im Schatten tanzend die kommende Wintermode präsentierten. Im Weindorf am Neumarkt ging es ein wenig gediegener zu, nur die Colabüchse trübte das Bild. Am Fürstenzug entlang ging es weiter zum mittelalterlichen Dörfchen auf dem Schlossplatz, das zu 90 Prozent aus Fressbuden besteht. Entlang an billigen und nicht ganz billigen Schmuckständen hangelt man sich Richtung Theaterplatz (wo ich zum ersten Mal in meinem Leben die Touristeninfo in Dresden besuchte) bis zum Taschberg-Palais, wo ein debil grinsender Derwisch in schweres Samt gehüllt, versucht, (sand)stürmisch zu tanzen. Wo ist bloß die Kunst?

Auf neustädter Seite werde ich endlich fündig. In einem ca. 50 Grad heißen Zelt werden computergenerierte Fraktale gezeigt. Nebenan werden Radierungen von Dresden-Ansichten erstellt. Und auf der anderen Seite der Augustusbrücke wird sich am Canaletto-Blick geübt. Die Freude weilte kurz, denn auch vom Goldenen Reiter bis zum Albertplatz dominieren wieder die Fressläden.

Dann hab ich den Kerl wieder abgeholt, wir haben im Schatten der Frauenkirche einen Bio-Riesling vom Hoflösnitz getrunken und einen Rahmfleck verspeist. Auf der Treppe zu den Brühlschen Terassen sitzend, versuchten wir dem Theaterstück "Die Banausen" zu folgen und sahen Menschen, die sich im 10 Minuten-Takt in die Tiefe stürzten. Feuerwerk war nett, ein bissl nervig die Lasershow.

Da für Sonntag 30 Grad angesagt sind, werden wir uns wohl an den Badesee verziehen. Dafür hab ich aber noch mal schnell die to-do Liste aktualisiert, praktischerweise ist Regenwetter angesagt.

Freitag, Juli 16, 2010

Things left to do

Zum 10. Mal jährt sich dieses Jahr meine irgendwie geartete Beziehung zu Dresden. Zunächst fernes Ziel, das zwischen mich und meine Familie 400km brachte, betrachte ich Dresden heute (immer noch) als meine (Wahl-)heimat. Es war der Ort nach dem ich zum ersten Mal in meinem Leben Heimweh hatte. Ich, die niemals Heimweh hatte. So bin ich dem Kerl ganz dankbar, dass ihn das Studium noch eine Weile fest in Dresden behielt und mir den Abschied etwas verlängerte. Auch wenn ich von den letzten 5 Jahren nicht mal die Hälfte in Dresden verbracht habe, und mein Wohnsitz nun seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr Dresden lautet, der Schnitt ist und war nie sauber. (Mein Konto habe ich dank Internetbanking und Faulheit noch bei der unaussprechlichen Ostsächsischen Sparkasse Dresden).

Now, the story comes to an end. Durch glückliche Fügung ziehen am Wochenende des Kerls Möbel und ab November auch der Kerl bei mir ein. Dresden comes to an end.

Also vielleicht die letzte Chance, die Dinge in Dresden zu tun, die ich den letzten 10 Jahren nicht geschafft habe. Ich liebe Listen. Also eine Liste. (tbc)

- Nacht-Skaten

- In der Elbe baden

- Einen Film im Thalia Theater schauen

-Das Buch-Museum in meinen zweiten Zuhause, der SLUB, anschauen

- Mit der Dresdner Bergbahn fahren

- ins Societätstheater gehen

- die Dresdener Philharmonie anhören

- das Erich-Kästner- Museum anschauen

- durch den Großen Garten joggen


(außer Konkurrenz)

- Das neue Albertinum anschauen

- Meinen E-Meal endlich loswerden (es werden nun sogar Chip-Karten eingeführt)

- all die Dinge fotografieren, die in den letzten Jahren neu in Dresden entstanden sind

- HfBK-Diplom-Ausstellung anschauen


(weitere Optionen)

- Tag des offenen Weinguts bei Wackerbarth in Radebeul

- Tänzerische Serenade im Zwinger, veranstaltet von den Landesbühnen Sachsen

- Führung in der Semperoper

- kleine Buchläden-Tour in der Neustadt

(edit:22.8.)

Samstag, Mai 01, 2010

My personal internet story

Die Diskussion um das Internet, seine Zukunft, die sogenannten Chancen und Risiken wird oft sehr einseitig geführt. Dazu will ich beitragen, mit einem einseitigen, positiven und persönlichen Bericht über mein Leben mit dem Computer und dem Internet.

Computer begannen meine Kindheit irgendwann während der 90er zu prägen, als mein Vater einen tonnenschweren Laptop mit nach Hause brachte und versprach, auf dem kann man malen. In meiner kindlichen Vorstellung malte ich mit einem Stift die schönsten Bilder direkt auf dem Bildschirm, die eingebaute Nippel-Maus und Touchpad waren eine herbe Enttäuschung (so löst das Ipad Kindheit-Trauma). Danach ging es nur noch bergauf. Bananen wurden auf Gorillaz geworfen, schmalzende Teenager-Geschichten rund um einen Esel eingetippt, Tetris und Solitär bis zum Überlaufen der Scores gespielt. Und dann kam das Internet. Dort hat man am Anfang nie das gefunden, was man brauchte – zum Beispiel das fertige Schulreferat. In irgendwelchen Chatrooms tauschte man Belanglosigkeiten aus und kam sich ob seiner Unerkanntheit unglaublich cool vor.

Ich beschloss während der e-commerce-hypeblase Medieninformatik zu studieren. Ich lernte viele nette Freaks kennen. Leider halfen mir meine ausgehandelten Mathenoten und ein hessisches Abitur nicht besonders weiter, und ich beschloss bald darauf „irgendwas mit Medien zu machen“, aber ohne Informatik. Auf der technischen Seite war mir das Internet nicht so gewogen, da ich die Tendenz hatte in Gegenden zu wohnen, wo man von DSL nur träumen konnte. Irgendwann sagte der netteste der Freaks zu mir, blog doch mal. Und ich dachte darüber nach und ca. 2 Jahre später habe ich angefangen zu bloggen. (Zum Thema schnelllebige Medien: Bei twitter hatte sich die Reaktionszeit dann schon auf 1 Jahr reduziert). Ich bloggte allerdings nur, wenn ich grad einen superspecial Auftrag hatte, also Wahlkämpfe gewinnen oder von weitweg anderen Leuten erzählen, wie es weit weg so ist. Und jetzt kommt das ganz doll positive. Ich lernte auf einem Xing-Treffen einen so genannten A-Blogger kennen, wir verliebten uns. Es war toll und unsere Wege trennten sich wieder. Ich ging auf ein Twitter-Treffen, lernte einen Journalisten kennen und hatte einen Monat Arbeit. Ich war auf dem Politcamp, lernte kurz meinen jetzigen Chef kennen und bekam einige Monate später eine Jobanfrage per Facebook. Und ohne Skype wär die Fernbeziehung weniger erträglich Und fast alle Leute hier in Leer habe ich irgendwie über das Internet kennen gelernt. Also zusammenfassend: Internet = viele interessante Menschen, viele Chancen.

Für ein bisschen Balance, hier hatte ich auch mal ein paar negative Dinge aufgeschrieben. Und ich passe auf, was ich ins Internet schreibe, weil da eine Menge Menschen mitlesen, Chefs, Kollegen, Freunde. Man kann leicht jemanden verletzen, auch sich selbst. Aber ohne das Internet wäre ich aufgeschmissen.

Dienstag, Februar 23, 2010

Lecker!

Hach, was für ein schöner Internetabend mit Bierchen, Schlumpfklamotten und der ganzen Welt da draußen. Hab endlich mal den Feedreader wieder richtig leer gelesen und das Internet gleich mit. Dann wollte ich hier ein paar Links teilen, aus Freude, weil ich so viel gelernt habe heut Abend. Um dann gleich noch mehr zu lernen, weil ich beschloss die Gelegenheit zu nutzen, mich endlich (jaja, ich weiss und neenee, ich bin kein early adopter) mal bei Delicious anzumelden. Schafft Ordnung, auch wenn es wohl noch einen Moment dauert, bis ich rausgefunden hab, wie dieses socialbookmarkthing richtig funktioniert. Also – hier geht’s zu all den tollen Sachen, die das Leben schöner machen...

Alles Quark

Foodbloggen ist ja wohl gerade in, also ich jetzt auch mal.

Im Rahmen meiner Schweinebauch-Kampagne machte mich ein Trainer auf die eiweißhaltige Nahrung Quark aufmerksam. Seitdem experimentiere ich mit Quark – hier ein paar Ergebnisse:

Bananen-Quark

Zubereitungszeit: ca. 1min.

Zutaten: Banane, ca. 200 g Quark, ein Schluck Milch, Zimt

Zubereitung: Banane zerdrücken, Quark und soviel Milch zugeben bis gewünschte Konsistenz erreicht, mit Zimt abschmecken

Urteil: lecker und sättigend

Apfel-Quark

Zubereitungszeit: ca. 3 min.

Zutaten: Apfel, ca. 200 g Quark, ein Schluck Milch, Zitrone

Zubereitung: Apfel ist Stückchen schneiden, mit Zitronensaft beträufeln, Quark und soviel Milch zugeben bis gewünschte Konsistenz erreicht

Urteil: lecker und frisch

Tomaten-Sellerie-Quark

Zubereitungszeit: ca. 5 min.

Zutaten: ca. 4 kleine Rispentomaten, 2 Stangen Stangensellerie, ca. 200 g Quark, 2 Teelöffel TK-Kräuter, Pfeffer, Salz

Zubereitung: Tomaten uns Sellerie in kleine Stückchen schneiden, Quark und TK-Kräuter dazugeben, mit Pfeffer und Salz abschmecken

Urteil: überraschend lecker. lecker.

Beeren-Quark 1

Zubereitungszeit: ca. 3 min. + auftauen

Zutaten: 2 Hand voll TK-Beeren, ca. 200 g Quark, ein Schluck Milch, Vanille-Sirup

Zubereitung: Beeren mit Quark vermischen und soviel Milch zugeben bis gewünschte Konsistenz erreicht, mit Vanille-Sirup abschmecken

Urteil: sommerlich frisch, ein bissl Zucker hätt nich geschadet

Beeren-Quark 2

Zubereitungszeit: ca. 3 min.

Zutaten: 2 Hand voll TK-Beeren, ca. 200 g Quark, ein Schluck Wasser, Honig

Zubereitung: Beeren mit Schluck Wasser in Mikrowelle ca. 1 min auftauen. Mit Handmixxer pürieren und dann mit Quark vermischen, mit Honig abschmecken

Urteil: sommerlich frisch, herrlich samtig

Freitag, Januar 08, 2010

Pläne 2010 - Konkret im Konjunktiv


Ich würde gern stabil 3 Kilo abnehmen um der Hosenknappheit/-enge zu entkommen.

Ich würde gerne einen Segelschein machen.

Ich würde gerne einen Volleyball-Verein finden und regelmäßig spielen.

Ich würde gern meinen bereits erworben Französisch-Kurs durchziehen.

Ich würde mich gern im Themenbereich Umwelt und Klima (selbst) weiterbilden.

Und dann doch noch ein paar unkonkretere Ideen:

Ich will mehr kreative und handwerkliche Dinge machen: Nähen und Stricken, Photoshoppen und INdesignen, Schreiben und Basteln.

Ich will spätestens am Ende des Jahres wissen, wann der Kerl und ich endlich ein gemeinsames Leben an EINEM Ort führen.

Ich will einen Sommerurlaub planen.



Pläne 2009 - so wars

2009. Jetzt ist es zu Ende. Und wie das wohl immer mit Vorsätzen ist, je länger man sie gefasst hat, desto unwichtiger werden sie. Und so ist ein gutes Stückchen neues Jahr vergangen, bevor ich dazu komme, objektive und brutaltsmögliche Aufklärung über die Plan(un)erfüllung zu leisten. Und es trotzdem nicht lassen kann und vielleicht ein paar neue Pläne ins Auge fasse. Das ist wie mit dem ToDo Listen schreiben, auch wenn die meisten - halb abgehakt - in den Mülleimer wandern, befriedigen sie schon beim Anfertigen. Meist ist jedoch die Realität schneller, anders, schöner, schlechter, kürzer als der Planverfasser es erahnen konnte, mit dem kläglichen Ende der Liste. Aber nun zurück zum Thema Planerfüllung.

  1. Reicher werden: Das war damit fertsch. Allerdings führte diese Planerfüllung nicht zu dem erwarteten strick- und leseträchtigen Landleben-Herbst mit Zeit fürs Freunde- und Vereinsfinden. Erstmal waren Wohnungssuche, Umziehen, Einrichten und IKEA- und Baumarkt-Besuche wichtiger. Und dann haben Borkum, Parteitag, Brüssel und Kopenhagen sowie die Fernbeziehungs- und Weihnachtsreiserei nicht wirklich zu einem ruhigeren Leben verleitet – im Gegenteil.
  1. Schlauer werden: Ein paar Bücher hab ich ja gelesen. Und ein paar mal im Museum war ich auch. Französisch und Wirtschaft ganz prokastiniert. Definitiv ausbaufähig.
  1. Sozialer werden. Aller Anfang ist schwer, aber dafür geht’s eigentlich ganz gut, wenn man genannte Ausreden unter Punkt 1 berücksichtigt. Online bin ich ganz schön sozial. Konkretere und realitätsnähere Pläne müssen jetzt umgesetzt werden.
  1. Fitter werden. Versagt. Von Anfangshürden lange abschrecken lassen (Anmeldung, passende Kleidung, Fahrrad-Kauf), dann kaum Zeit gefunden und dann den Ort gewechselt. Dafür schaff ich es immer besser mich regelmäßig und gesund zu ernähren (bis auf Weihnachten versteht sich)

Zusammengefasst habe ich wohl in zu großen Bereichen meines Lebens zu große Veränderungen erwartet. Der große Schritt in ein berufstätiges Leben, trotz – oder auch wegen – der Holprigkeit des Schrittes, hat viel Kraft gekostet. Viele Veränderungen werden automatisch folgen. Und dass manche Änderungen gar nicht kommen wollen, muss ich wohl auch akzeptieren.

Fazit: Die grobe Unterteilung in Bereiche, in denen ich mein Leben verändern oder verbessern will, ist grundsätzlich ok, lässt aber Raum für Uminterpretationen aufgrund veränderter Lebensumstände zu. Für die Umsetzung und Bewertung ist die Einteilung tendenziell zu schwammig. Daher versuch ich es im neuen Jahr mal mit genaueren Ansätzen – konkret im Konjunktiv.