Samstag, Mai 01, 2010

My personal internet story

Die Diskussion um das Internet, seine Zukunft, die sogenannten Chancen und Risiken wird oft sehr einseitig geführt. Dazu will ich beitragen, mit einem einseitigen, positiven und persönlichen Bericht über mein Leben mit dem Computer und dem Internet.

Computer begannen meine Kindheit irgendwann während der 90er zu prägen, als mein Vater einen tonnenschweren Laptop mit nach Hause brachte und versprach, auf dem kann man malen. In meiner kindlichen Vorstellung malte ich mit einem Stift die schönsten Bilder direkt auf dem Bildschirm, die eingebaute Nippel-Maus und Touchpad waren eine herbe Enttäuschung (so löst das Ipad Kindheit-Trauma). Danach ging es nur noch bergauf. Bananen wurden auf Gorillaz geworfen, schmalzende Teenager-Geschichten rund um einen Esel eingetippt, Tetris und Solitär bis zum Überlaufen der Scores gespielt. Und dann kam das Internet. Dort hat man am Anfang nie das gefunden, was man brauchte – zum Beispiel das fertige Schulreferat. In irgendwelchen Chatrooms tauschte man Belanglosigkeiten aus und kam sich ob seiner Unerkanntheit unglaublich cool vor.

Ich beschloss während der e-commerce-hypeblase Medieninformatik zu studieren. Ich lernte viele nette Freaks kennen. Leider halfen mir meine ausgehandelten Mathenoten und ein hessisches Abitur nicht besonders weiter, und ich beschloss bald darauf „irgendwas mit Medien zu machen“, aber ohne Informatik. Auf der technischen Seite war mir das Internet nicht so gewogen, da ich die Tendenz hatte in Gegenden zu wohnen, wo man von DSL nur träumen konnte. Irgendwann sagte der netteste der Freaks zu mir, blog doch mal. Und ich dachte darüber nach und ca. 2 Jahre später habe ich angefangen zu bloggen. (Zum Thema schnelllebige Medien: Bei twitter hatte sich die Reaktionszeit dann schon auf 1 Jahr reduziert). Ich bloggte allerdings nur, wenn ich grad einen superspecial Auftrag hatte, also Wahlkämpfe gewinnen oder von weitweg anderen Leuten erzählen, wie es weit weg so ist. Und jetzt kommt das ganz doll positive. Ich lernte auf einem Xing-Treffen einen so genannten A-Blogger kennen, wir verliebten uns. Es war toll und unsere Wege trennten sich wieder. Ich ging auf ein Twitter-Treffen, lernte einen Journalisten kennen und hatte einen Monat Arbeit. Ich war auf dem Politcamp, lernte kurz meinen jetzigen Chef kennen und bekam einige Monate später eine Jobanfrage per Facebook. Und ohne Skype wär die Fernbeziehung weniger erträglich Und fast alle Leute hier in Leer habe ich irgendwie über das Internet kennen gelernt. Also zusammenfassend: Internet = viele interessante Menschen, viele Chancen.

Für ein bisschen Balance, hier hatte ich auch mal ein paar negative Dinge aufgeschrieben. Und ich passe auf, was ich ins Internet schreibe, weil da eine Menge Menschen mitlesen, Chefs, Kollegen, Freunde. Man kann leicht jemanden verletzen, auch sich selbst. Aber ohne das Internet wäre ich aufgeschmissen.