Montag, September 18, 2006

Und tschüss...

Tja das war wohl mein letzter Tag in der SLUB in diesem Jahr und das letzte Mal zum Lernen: Morgen ist die letzte Abschlussprüfung. Zeit einmal DANKE SLUB zu sagen. Danke für eine disziplinierende Arbeitsumgebung, die ich in meiner ständig verwüsteten Wohnung nie hinbekommen hätte. Danke für W-Lan, nette Cafeteria-Damen und bizarre Modeerscheinungen (im Moment setzen sich gerade Sonnenbrillen und Kapuzenjacken durch). Ein dickes fettes Danke an alle Leute, die mir durch Mittagessen, Kaffeetrinken oder einen kurzen Plausch bei ner Kippe den nicht enden wollenden Tag verkürzten. Danke.

Dreiste Werbung (auf die ich natürlich reingefallen bin) I

Als ich heute zu meinem Auto kam, hatte ich einen kleinen blauen Notizzettel am Seitenspiegel hängen. Darauf stand:

„Bitte rufen Sie geschäftlich an!

Fa. Jährig-Straka

Tel: 0351....

Ihr Ansprechpartner: Herr Seifert

Kein Autoschaden.“

Hmm, dacht ich mir, was wird das wohl sein, und machte mir ein paar Sorgen. Haben diese tollen Autohändler, die mir ständig Kärtchen ans Fenster stecken jetzt ihre Strategie geändert. Aber erklären konnte ich es mir nicht. Also erst mal besagte Nummer gewählt, bei der sich der Anrufbeantworter der Familie Seifert meldete. Ich brav mein Sprüchlein aufgesagt und die Sache vergessen. Heute Abend dann ein Anruf in Abwesenheit. Ich rief zurück und die erste Frage der Dame war: Haben sie Interesse an einem Zweiteinkommen? Äähh, wie jetzt, worum geht’s? Naja ob ich mir als Handelsvertreterin nicht was dazuverdienen wollte. Hmm, nö eigentlich nicht. Gut danke für den Anruf. Aha... Interessante Werbestrategie. Was haben wir gelernt? Schickes Design ist von gestern, heute zählt ein unschuldiger Notizzettel der neugierig macht und so die persönliche Kontaktaufnahme provoziert. Könnt ja was passiert sein. Aber wie kommen die auf mich? Sieht mein Auto so schrottig aus, dass ich ein zweites Einkommen vertragen könnte? Oder werde ich beobachtet?

Samstag, September 16, 2006

Skurrile Wandbehänge II

Bei meiner kleinen Reise durch Deutschland ist mir ein weiterer Wandbehang aufgefallen, in jeder Damentoilette. Es scheint ein Monopol der Raststätten-Toiletten zu sein, dort Werbung für Kachelöfen zu machen. Kachelöfen! Wieso eigentlich? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Kachelöfen und Rasstätten, außer den phantasievollen Namen wie Mailand oder Stockholm? Wer entscheidet auf der Toilette, ob er sich einen solchen Ofen zulegt. Und gibt es nicht naheliegendere Werbung, wie etwa Lebensmittel, Getränke, Damen-Hygiene-Artikel, Radiosender, in der Nähe liegende Sehenswürdigkeiten oder zumindest das neuste Angebot aus der Rasstätte? Dieses Monopol ist erstaunlich, in einem Waschraum hab ich dann sogar die zugehörigen Faltblätter gefunden.... Marketingleute, Werbeplaner: was ist mit euch los, das ist doch die Gelegenheit. Wer wollte denn nicht immer schon eine interessante Lektüre aufm Klo haben!

Skurrile Wandbehänge I

Neulich, bei einem Familienbesuch, fand ich mich plötzlich auf dem Sofa meiner Übernachtungsgelegheit wieder und traute meinen Augen kaum. Das schlimme war gar nicht die geschmacklose Einrichtung (ich sage nur Delphin-Glastisch), sondern die schrägen Wandbehänge. Auf der einen Seite hing ein super-kitschiges riesiges Jesus-Bild, auf dem er ein Peace-Zeichen macht (und mindestens 1-2 Joints geraucht hat). Umrandet ist das ganze von einigen Heiligen- und Marienbildern. Zu optischen Fokussierung ist darum wieder eine rote Lichterkette angebracht. Diese dient auch zur Verbindung zu riesigen Lebkuchen-Herzen mit der Aufschrift „Nur mit dir“, „Ich will dich heiraten“. Das ganze ist ein Altar für die philippinische Freundin (ob das dem kulturellen Austausch dient, sei dahin gestellt, Liebe muss wohl blind machen...). Als ob das noch nicht reicht, sind auf der anderen Seite des Zimmers, wohl als männliches Kontrastprogramm Plakate, von „Eis-am-Stiel“ und dem „Schul-Mädchen-Report“ (natürlich oben ohne) angebracht. Naja, über Geschmack lässt sich streiten, aber das grenzt an vorsätzliche Körperverletzung.