Mittwoch, November 10, 2010

Eine ganz besondere Auslandserfahrung – Ostfriesland Teil III: Martini

Laterne. Aus Epcot.
Schon länger gehe ich mit einem Artikel über die Kultur – abseits von Essen,  Trinken und Sprache - in Ostfriesland schwanger. Bosseln, Geburtstagsbögen inklusive entsprechender Altersvergnügen wie Klinkenputzen und Treppekehren und eben Martini sind neu für mich. Dass Martini nicht gleich St.Martin ist - es  hat ein gutes Jahr gedauert bis der Groschen gefallen ist. Ich erinnere mich dunkel, wie wir in meiner Kindheit im Ruhrgebiet mit Martinsliedern und Laternen durch die Nachbarschaft liefen. Dies war aber offensichtlich St.Martin. Vor allem an die Geschichte vom edlen Herrn, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt, kann ich mich gut erinnern. In Hessen später gab es diese Tradition nicht mehr, sondern da gingen wir Kinder an Nikolaus verkleidet von Tür zu Tür. Das war der Globesabend. In Sachsen scheint es keine derartigen Traditionen zu geben, aber möglicherweise war ich als Studentin dem Alter für solche Späße entwachsen.   

Hier in Ostfriesland gehen die Kinder heute, am 10.November, von Tür zu Tür mit Laternen und Singen – Martinisingen. Sie ehren damit nicht jenen katholischen Heiligen St. Martin, sondern den Geburtstag des protestantischen Martin Luther.

Rabimmel, rabammel, rabum, bumbum!

1 Kommentar:

Jörg M. Nowicki-Hecht hat gesagt…

Jaja, "Martinus Luther war ein Christ" - als waschechter Rheinländer habe ich das auch nicht verstanden. Vor allem fehlen mir bis heute die Martinszüge mit Martin auf dem Pferd, diversen Kapellen und dem Martinsfeuer zum Abschluß. Da war ich in Bonn so glücklich, Kinder zu haben, um wieder mit dem "Zoch" mitgehen zu können - und dann verschlägt es mich nach Ostfriesland. Tja, zu wenige Katholiken...